Lauf, Enda, Lauf!

Lauf, Enda, Lauf!

Die schnellsten Läufer der Welt kommen aus? Richtig – aus Kenia. Lauf- legenden wie Mary Keitany und David Elisha oder Eliod Kipchoge, mit knapp über zwei Stunden aktueller Weltre- kordhalter auf der Marathondistanz. Alle liefen sie ihre Bestzeiten mit Schu- hen großer internationaler Marken. Laufschuhe ‚Made in Kenya‘? Bisher Fehlanzeige.


Bisher. Denn aus dem Land der schnellsten Läufer kommen jetzt auch schnelle Schuhe: ‚Enda‘ heißt die Laufschuh-Marke des gleichnamigen Startups.
‚Enda‘ bedeutet ‚Lauf!‘ in der Landessprache Kisuaheli.

Der Ruf, mit dem Fans ihre Athleten anfeuern, vor allem auf den letzten Metern. Sitz des Unternehmens ist das Rift Valley, die Trainingshochburg der kenia- nischen Profi-Laufszene. Denn bei Enda entwickeln Läufer für Läufer. „Die Athleten sind die Experten, sie wissen am besten worauf es bei einem guten Lauf- schuh ankommt, also arbeiten wir beim Entwickeln unserer Schuhe mit lokalen Läufern zusammen“, sagt Enda-Gründerin Navalayo Osembo-Ombati.

Zwei Modelle für Männer und Frauen sind bisher auf dem Markt, der ‚Iten‘ für schnelle kurze Runs, der ‚Lapatet‘ für entspannte lange Läufe, bald sollen auch Schuhtypen für Geländeläufe und Wettkämpfe im Sortiment sein. Immer wieder eine Neuauflage der Modelle heraus bringen wie in der Branche üblich, da- von hält Osembo-Ombati nichts. „Worauf es wirklich ankommt, das ist konsequentes Training.“ Der Fokus liegt auf der Performance der Schuhe, das Markenzei- chen von Enda sind besonders haltbare Sohlen.

Beim Design sind alle Elemente Kenia-inspiriert. Das Logo sieht aus wie die Spitze eines Speers, die tradi- tionelle Jagdwaffe des Landes. Rote und grüne Schnür- senkelösen stehen für die Farben der kenianischen Flagge. Kitenge, ein typischer Stoff in Ostafrika, ist in der Ferse verarbeitet, der Schuhschaft trägt das landes- typische Kikoi-Muster. Und auf der Zwischensohle steht das Wort ‚Harambee‘ – ‚Lasst uns alle an einem Strick ziehen.‘ Kenias erster Präsident Jomo Kenyatta rief unter dem Motto eine gesellschaftliche Selbsthilfe- bewegung ins Leben, die im Leben der Kenianer noch heute eine große Rolle spielt.

Auch für Enda-Chefin Osembo-Ombati. Die 33-jährige Wirtschaftsprüferin stammt selbst aus dem Rift Valley, lange überlegte sie wie sich der hohe Stellenwert des Laufens zum Verbessern der Lebensumstände nutzen ließe. In Kenia ist Laufen Teil der nationalen Identität. Zugleich ist der Laufsport für junge Leute oft die ein- zige Chance der Armut zu entkommen.

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