Das deutsche Lieferkettengesetz

Das deutsche Lieferkettengesetz

Das neue Lieferkettengesetz hat potenziell unbeabsichtigte Effekte: Die Vorgabe, lückenlose Nachweise über die Einhaltung der Vorschriften zu liefern, überfordert viele kleine und mittelständische Unternehmer. Sie verlieren dadurch wichtige Kunden an größere (Zwischen-) Händler, die organisatorisch besser dafür aufgestellt sind.

Ein Gesetz mit Licht und Schatten

Hintergrund

Das Lieferkettengesetz soll den Schutz der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten verbessern und beispielsweise Kinder- und Zwangsarbeit verhindern sowie menschen- und umweltgefährdende Stoffe verbieten. Das ist zu begrüßen, denn die deutsche Wirtschaft und unser Konsum sind in besonderem Maße von Vorleistungen und Rohstoffen abhängig, die in Entwicklungsländern produziert werden. Wir können nicht ignorieren, dass bei der Beschaffung einiger der Produkte, die wir konsumieren, unerträgliche Umwelt- und Arbeitsbedingungen, sehr niedrige Löhne oder sogar ausbeuterische Kinderarbeit herrschen. Die meisten von uns sind sich einig, dass die Sorgfaltspflicht zur Sicherstellung einer fairen und transparenten Lieferkette seitens der deutschen Unternehmen erforderlich ist.

 

Hauptbedenken

Wir als Manuyoo sind besorgt über die unbeabsichtigten Folgen des vorgeschlagenen Lieferkettengesetzes. Anstatt die Zahl der globalen Zulieferer zu erhöhen, um mehr kleineren Unternehmen eine faire Teilnahme am globalen Handel zu ermöglichen, könnte es zu einer stärkeren Integration kommen, da deutsche Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten optimieren.

Es könnte auch eine größere Nachfrage nach anspruchsvollen Lieferanten geben, die Bescheinigungen und eigene Konformitätsberichte in einem akzeptablen Format vorlegen können. Das Gesetz kann daher die unbeabsichtigte Folge haben, dass neue Handelshemmnisse für kleinere Unternehmen geschaffen werden, die es ihnen unmöglich machen, in bestehende Lieferketten einzutreten. Wir sind uns bereits der unbeabsichtigten Folgen bewusst, die die Allgegenwart von "Fair Trade"-, "Bio"- und anderen Zertifizierungen für kleine Unternehmen in Afrika hat. Die Anforderungen für die Erlangung dieser Zertifizierungen sind für sie oft zu hoch, was zur Folge hat, dass ihre Produkte ohne Zertifizierung nicht wettbewerbsfähig genug sind und daher weniger Chancen auf den Zugang zum europäischen Markt haben.

Auch deshalb haben wir Manuyoo gegründet, um Start-ups und kleinen Herstellern eine Bühne auf dem europäischen Markt zu geben und sie bei der Zertifizierung und Marktkonformität zu unterstützen.

Da das Gesetz auf größere Marktteilnehmer (mit mindestens 1000 Beschäftigten) abzielt, hat es das Potenzial, kleinere Produzenten am unteren Ende der Lieferkette zu treffen. Es könnte daher dazu dienen, die bestehenden Ungleichheiten in den Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa zu verfestigen, anstatt sie zu beseitigen.

 

Empfehlungen

Hier ist unsere Idee: Vielleicht sollten wir uns dafür einsetzen, dass eine Bestimmung über die Vielfalt in das Gesetz aufgenommen wird, die Importeure dazu veranlasst, ihre Lieferketten zu erweitern, so dass auch kleine Zulieferer in Entwicklungsländern einbezogen werden.

Das Lieferkettengesetz für menschenwürdige Standards (dem Manuyoo zustimmt) wird jedoch nur dann sinnvoll sein, wenn die deutschen und europäischen Kunden in größerem Umfang aufgeklärt werden und umdenken.

Negative Auswirkungen auf die afrikanische Wirtschaft lassen sich nicht vermeiden, wenn in Europa nicht an dieser Denkweise gearbeitet, geschult, geworben oder diskutiert wird.

Durch unsere Kaufentscheidungen können WIR selbst die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern mitbestimmen.

 

Manuyoo Erklärung zum Lieferkettengesetz

Manuyoo ändert das Bild in D/EU: Jeder Bürger kann dazu beitragen, faire Produkte zu kaufen. Manuyoo schafft hier Transparenz. Fair und nachhaltig zu leben bedeutet, sich der Folgen des eigenen Lebens- und Konsumverhaltens bewusst zu sein und verantwortungsvoll zu handeln. Manuyoo unterstützt insbesondere kleinere Unternehmen und Start-Ups.
Manuyoo arbeitet mit Partnern zusammen, die nachhaltig Arbeitsplätze schaffen, soziale Projekte unterstützen, Freiräume für Bildung und Weiterentwicklung schaffen und lokale Strukturen fördern.
Nachhaltigkeit

Für Manuyoo beschränkt sich Nachhaltigkeit nicht nur auf ökologische Aspekte, sondern erstreckt sich auch auf wirtschaftliche, soziale und politische Standards, unabhängig vom Recht der Lieferkette.
Manuyoo arbeitet ausschließlich mit Partnern in der gesamten Liefekette, die menschenwürdige Bedingungen vorleben und vertreten: Faire Löhne bei guten Arbeitsbedingungen.
Manuyoo und unsere Partner akzeptieren keine Kinderarbeit.
Einzigartigkeit

Manuyoo arbeitet mit Partnern zusammen, die alles daran setzen, viele hochqualifizierte und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen.
Manuyoo arbeitet mit Partnern zusammen, die die Liefer- und Wertschöpfungsketten stärker als bisher integrieren, sie fair behandeln und Abhängigkeiten von anderen Kontinenten reduzieren.
Manuyoo muss in Europa für viel Transparenz und Aufklärungsarbeit sorgen, damit in den nächsten Jahren mehr Produkte "Made-in-Africa" gekauft werden, die nachhaltig und fair produziert wurden.

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